Lieferkette im Gesundheitswesen: Insolvenzentwicklung im Fokus

15.05.2025

Aus Projekten mit Anbietern aus dem Gesundheitswesen sowie Krankenhäusern wurde deutlich, dass im Gesundheitswesen-Einkauf besonders drei Branchen eine zentrale Rolle einnehmen: Die Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien (Branchenkennziffer 32501), der Großhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln sowie Dental- und Laborbedarf (46462) und die Handelsvermittlung von pharmazeutischen Erzeugnissen, medizinischen sowie orthopädischen Artikeln und Laborbedarf (46184).

Auf Basis der umfangreichen Datenbank von CRIF wurde eine detaillierte Untersuchung dieser Branchen durchgeführt. Dabei zeigte es sich, dass auch Unternehmen in diesen Bereichen nicht vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Insolvenzen gefeit sind. Im Zeitraum von 2019 bis 2024 wurden insgesamt 431 Insolvenzen in den genannten Branchen verzeichnet. Signifikant sticht dabei der Großhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln sowie Dental- und Laborbedarf heraus (Branchenziffer 46462).

Verteilung der drei Branchen nach Anzahl und Jahr

Aussetzung der Insolvenzantragspflicht

Die Aussetzung der Insolvenzanmeldepflicht im Jahr 2021, bedingt durch die Corona-Pandemie, hatte die Insolvenzzahlen vorübergehend positiv beeinflusst. Trotz dieser Sonderregelung zeigt die Analyse, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen für diese drei Branchen weiterhin präsent sind. Dies belegt auch unsere Analyse zur Bonitätsklassenverteilung:

 

Square InfoVon über 16.000 Unternehmen, die in diesen drei Branchen tätig sind, weisen knapp 20% eine sehr hohe Ausfallwahrscheinlichkeit auf bzw. sind möglicherweise erloschen.

Weiterhin hohes Risiko

Mit einer Fortsetzung  des Trends steigender von Insolvenzen ist auch im Lieferantenverhältnis im Gesundheitswesen zu rechnen, da strukturelle Herausforderungen wie hohe Energiekosten, Finanzierungsschwierigkeiten und politische Unsicherheiten die Unternehmen weiterhin stark belasten. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung eines sorgfältigen Risikomanagements und einer vorausschauenden Einkaufsstrategie in den betroffenen Branchen, um die eigene Lieferkette stabil zu halten. Eine Lieferantenneubesetzung belastet nicht nur mit Zeitaufwand sondern sehr oft auch das eingeplante Ausgabenbudget.

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